Kompost

Biotonne oder Kompost? Sie entscheiden!

 

Biomüll, was ist das eigentlich?

Mögen Sie am Morgen gerne Frühstückseier? Dann wissen Sie, dass die Schale übrig bleibt.

Auch beim Kotelett am Mittag legen Sie die Knochen zur Seite.

Sie sehen, Müll produzieren wir im Emsland jeden Tag aufs neue. Und Biomüll für die braune Tonne natürlich auch. Der besteht aus tierischen und pflanzlichen Abfällen wie Obst- und Eierschalen, Knochen- und Fleischresten, Gartenabfällen wie Rasen und Schnittblumen sowie Tee- und Kaffeefiltern.

Was wird aus Biomüll?

Was passiert eigentlich mit dem Biomüll, nachdem Ihre Biotonne geleert wurde? Wird er einfach nur auf eine Deponie in der Nähe gebracht? Nein, er wird vom Abfallwirtschaftsbetrieb des Landkreis Emsland vollständig verwertet - und das auf zweifache Weise.

Power für Pflanzen aus der Natur

Ob in Haselünne oder Papenburg, Meppen oder Emsbüren, Gartenfreunde schätzen Kompost als natürlichen Dünge- und Humuslieferanten. Und genau dieser wird aus Ihren Garten- und Küchenabfällen hergestellt. Vielleicht nutzen Sie ja auch Kompost für den eigenen Garten oder für die Pflanzen auf Ihrem Balkon.

Aus Bio wird Bio

Ihr Biomüll ist einfach pure Energie. Nicht nur zur Herstellung von Kompost eignen sich Ihre organischen Abfälle, sondern auch als Energielieferant. Dank unseren Biomassevergärungsanlagen in Dörpen und Lingen entsteht umweltfreundlicher Strom aus natürlichen Rohstoffen und Wärme, die z. B. für die Heizung von Gebäuden genutzt werden kann.

Im Durchschnitt erhält man aus 1 Tonne Bioabfall zwischen 80 und 140 m³ Biogas. 1 m³ Biogas entspricht wiederum 5 bis 7,5 kWh und mit einer einzigen kWh können Sie ungefähr 130 Scheiben Brot toasten.

Wie guter Kompost entsteht?

Auch wenn es "verrückt" klingt: Ihre Eierschalen und Ihre Kotelettknochen sind Leben. Ihr gemähter Rasen übrigens auch. Warum das so ist? Ganz einfach.

Aus ihnen entsteht der Kompost, der die Pflanzen wachsen lässt, die dann bei Ihnen wieder auf den Tisch kommen. Ein wertvoller Kreislauf eben.

Ähnlich wie beim Komposthaufen im heimischen Garten - nur in viel größeren Dimensionen - wird Ihr Biomüll in einer von zwei Biomassevergärungsanlagen des Landkreis Emsland verarbeitet. Das durch den Verrottungsprozess entstehende Gas wird in Strom und Wärme umgewandelt, während die zurückbleibenden "Gärreste" des Biomülls weiterverarbeitet werden und sich so weit zersetzen, bis aus ihnen der wertvolle, vielseitig einsetzbare emsländische Kompost entsteht.

Der Gartentalk - Kompostieren im "großen Stil" auf der Zentraldeponie Venneberg:

Zum Filmbeitrag: https://www.emstv.de/videobeitrag/der-gartentalk-zentraldeponie-venneberg/

Warum Biomüll trennen?

Bioabfall ist also besonders wertvoll, weil alle Bestandteile bei uns im Emsland vollständig wiederverwertet werden. Da lohnt sich doch das Sammeln bzw. Trennen.

Der AWB Landkreis Emsland ist Mitglied der Kampagne #WIRFUERBIO!

Kein Plastik in die Biotonne!

Wussten Sie, dass auch sogenannte kompostierbare Plastiktüten nicht in die Biotonne gehören?

Erfahren Sie mehr...

Und damit Ihre organischen Abfälle später effektiv genutzt und optimal weiterverarbeitet werden können, ist das richtige Trennen natürlich notwendig. Helfen Sie mit, denn in Ihren Speiseresten steckt eine Menge "Energie" für den Landkreis Emsland!

Was gehört in die Biotonne?

Das darf rein:

  • Obst- und Gemüsereste
  • Kaffeefilter
  • Teeblätter
  • Eier- und Nussschalen
  • Küchenpapier
  • Lebensmittelreste
  • verdorbene Nahrungsmittel
  • Fleisch- und Knochenreste
  • Rasenschnitt
  • Fallobst
  • Schnittblumen
  • Wildkräuter
  • (auch kranke) Pflanzenteile

Das darf nicht rein:

  • flüssige Speisereste
  • Frittierfette
  • Asche
  • Tierstreu
  • Tierfäkalien
  • Glas
  • Kunststoff-Verpackungsreste

Hier erhalten Sie Emsland-Kompost!

Nährstoffreich und natürlich, so ist der Kompost, der aus emsländischen Biomüll entsteht. Und das Beste: Sie können ihn bei sich zu Hause hervorragend als Dünger verwenden.

Mengen von bis zu 1 Kubikmeter erhalten Sie an den Zentraldeponien und Biomassevergärungsanlagen in Dörpen und Lingen-Venneberg sowie an den Wertstoffhöfen in Papenburg (Flachsmeerstraße 36 b), in Haren (Röchlingstraße 23a) und in Spelle (Siemensstraße 3).

Bei Abholung größerer Mengen (mehr als 1 Kubikmeter) empfiehlt es sich, den vorhandenen Bestand zuvor abzufragen: 05931 599 699.

Bitte Schaufeln und Behälter, vorzugsweise Kübel/großen Eimer, mitbringen!

Preisstaffel für Kompostkleinmengen, private Abnehmer (Verladung selbst)

Menge bis

100 Liter - 1 €

200 Liter - 2 €

300 Liter - 3 € usw.

900 bis 1000 Liter - 10 €

Größere Mengen ab 1 Kubikmeter: 10,00 € je Kubikmeter

Brauchen Sie größere Mengen, um Ihren Garten von Grund auf zu versorgen? Oder stammen Sie aus dem Garten- bzw. Landschaftsbau und möchten Kompost beispielsweise bei der Neuanlage eines Parks verwenden?

Selbstverständlich erhalten Sie auch Kompost in Größenordnungen über 1 Kubikmeter.

Dazu sprechen Sie uns doch bitte direkt an.

Eine Biomüllvergärungsanlage, wie funktioniert die eigentlich?

Sie wissen jetzt was für ein wahnsinniges Potential in unserem Biomüll steckt, aber wie funktioniert der Vorgang der Vergärung genau? Nachdem Ihr und der Biomüll anderer Haushalte abgeholt wurde, wird er in den Biomassevergärungsanlagen in Lingen-Venneberg und Dörpen weiterverarbeitet.

Die Biomassevergärungsanlagen arbeiten nach dem Prinzip der Trockenfermentation. Der Biomüll wird per Radlader in gasdichte Tunnel aus Stahlbeton gebracht und dort unter Ausschluss von Sauerstoff mit sogenannten Prozesswasser besprüht. Durch die Zersetzung des Biomülls bildet sich Gas. Dieses Gas wird in einem Gasspeiher gesammelt und in ein Blockheizkraftwerk geleitet. Dort wird es in Energie umgewandelt. Es entstehen Strom und Wärme. Wobei der Strom ins lokale Stromnetz eingespeist und die Wärme im Beispiel der Gemeinde Dörpen dem Schulzentrum und Schwimmbad zugeführt wird.

Der vergorene Biomüll, der sogenannte Gärrest, wird per Radlader in belüftete Tunnel gebracht. Dort wird er hygienisiert. Der dabei entstandene Frischkompost wird in einer offenen Halle zu Nachrottemieten aufgesetzt. Nach einer Reifezeit von rund 6 Wochen kann das Material abgesiebt werden und steht dann als fertiger Kompost uns Emsländern als Dünger- und Humuslieferant zur Verfügung.